Als Abschluss von Michaels Frühlingsferien hatten wir einen Abstecher nach Döttingen geplant, zur Weindegustation auf dem Weinhof Nyffenegger.
Und den liessen wir uns auch von den eher trüben Wetteraussichten nicht vermiesen!
Wir fuhren mit dem Bus nach Tegerfelden-Hochbrücke und spazierten dann Richtung Weinhof. Nicht gerade die Panoramastrecke, und kürzer, als gedacht, so dass wir sogar kurz vor 12 Uhr bereits am Ziel waren.
Zum Glück liessen sich die Gastgeber nicht stressen: Wir erfuhren allerhand Spannendes über alte Hochstammbäume (Gravensteiner, Boskop, Sauergrauech, sogar Bonäpfel, wie wir sie als Kind im Garten hatten), über Färbertrauben und bienenfreundlichen Weinbau. Der Hof wird in vierter Generation geführt - der Urgrossvater hatte hier 1946 begonnen. Eine Flasche von 1947 steht im Schauraum, wobei die eventuell auch von einem anderen Hof stammen könnte.
Da ich nur wenig Alkohol vertrage, muss ich mir jeweils gut überlegen, was ich degustieren will. Michael ist zum Glück ein guter Partner in Crime für solche Aktionen: Ich darf meine Nase immer auch in sein Glas stecken :-)
Ich startete also mit einem Sauvignon Blanc - einer der vielen Weine des Gutes, die an der AWC Vienna, International Wine Challenge mit Gold ausgezeichnet wurden. Ich trinke nur noch wenig Weisswein - aber den könnte ich mir gut zu einem feinen Ziegenkäse oder einem Fischsalat vorstellen.
Beim Rotwein entschied ich mich für einen Diolinoir. Diese junge Rebsorte hatte ich vor kurzem entdeckt und für mich zu schätzen gelernt. Diesen hier fand ich zwar fein, aber noch etwas sehr jung und stark holzig. Könnte in einigen Jahren aber durchaus interessant werden. Michael hatte sich für die Cuvée Auslese entschieden. Hier sorgt Pinot Noir für mehr Geschmeidigkeit - passte mir sehr gut. Unser Favorit war aber ein anderer:
Nyffenegger's Barrique Sänneloch
«Ausgelesene Pinot Noir Trauben und 10 % Diolinoir Trauben, vollreif und aus bester Lage werden zu dieser Spezialität gekeltert. Zwölf Monate in Barrique Fässern aus einheimischer Eiche verhilft diesem Wein zu Finesse und Eleganz. Der kraftvolle, dunkelrote Barrique Sänneloch passt zu Wildgerichten, dunklem Fleisch und zur festlichen Tafel.»
Dieser wird uns wahrscheinlich nächste Woche geliefert, zusammen mit Halbliter Pinot Noir.
Mit einer feinen Wurst und Brot «bödeleten» wir anschliessend etwas, denn ich hatte noch was anderes vor. Bei unserer Ankunft hatte ich nämlich auch die Selbstgebrannten entdeckt - darunter ein Birnenschnaps, 42 %. Und den wollte ich unbedingt probieren.
Michaels Vater hätte den geliebt! Als Tierarzt erhielt er von "seinen" Bauern manch ein feines Wässerchen - und das erste, das ich bei ihm seinerzeit probiert hatte, trieb mir die Tränen in die Augen. Dieser schaffte das auch fast, aber nur, weil Michael genau in dem Moment, in dem ich einen Schluck nahm, was Lustiges sagte, so dass der Schluck in den falschen Hals geriet. Bei normalem Genuss erwies er sich als sehr potent und fein, wobei der Geschmack stark an die Dörrbirnen von Gotte Marthi erinnerten.
Immerhin waren wir so innerlich gut gewärmt, denn auf dem Rückweg via Zurzacherberg wurden wir so richtig verschifft. Was aber auch unsere eigene Schuld war - Nyffeneggers hatten uns Schirme angeboten.
Degustation am 30. April und 1. Mai
Falls ihr jetzt auch Lust bekommen habt, könnt ihr nächstes Wochenende, vielleicht bei schönerem Wetter, selber degustieren. Hier ein Ausschnitt aus dem Angebot:
«In unserer kleinen Festwirtschaft servieren wir Ihnen Spargelcremesuppe, Grillbratwurst und Holzofenbrot und selbstgebackenen Lebkuchen, Branchli- und Rüeblicake.»
David & Nicole freuen sich auf euren Besuch
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