Konsumieren – oder selber anpacken?

Auf meinen Blogpost mit Severin habe ich viele Kommentare erhalten. Viel Zustimmung, vor allem von Seiten der Jungen, aber auch kritische Stimme, die früheres Fehlverhalten von Jugendlichen thematisierten oder schlicht auf die Kosten verwiesen. 

Einer aber beliess es nicht bei Worten – und hat sich mit mir getroffen, um den Jungen im Flecken ein konkretes Angebot zu machen:

 

Packt mit an – und wir stellen Maschinen, Fachleute und einen Teil des Materials!

Stefan Haus, vom Gewerbeverein Bad Zurzach, hat sich erst geärgert über die Anspruchshaltung, die er nicht nur in meinem Artikel, sondern bei vielen Gesprächen wahrnimmt – übrigens durchaus nicht nur von Seiten der Jungen.

Und dann hat er mir erzählt, wie das früher war, als er noch jung war (ist entschieden weniger lang her als bei mir …):

 

Damals hatten die Jungen vom Flecken im alten Bohrturm (der später leider abgebrannt ist) eine eigene Skaterbahn GEBAUT! – Nicht nur eine Halfpipe, sondern auch Hindernisse und mehr.

 

Die Clique, die teilweise bis zu 40 Jugendlichen umfasste, traf sich regelmässig im Pegasus, wo der damalige Jugendarbeiter, Thomas Gautschi, durchaus streng, aber gerecht, dafür sorgte, dass sie nicht über die Stränge schlugen (oder wenn, sie entsprechend zu disziplinieren wusste …) Die Jugendlichen organisierten Spiel- und Sportabende, Discos (unter dem Namen Tenedo) und mehr. 

 

Als nach der Fertigstellung der Tunnelarbeiten die Arbeiterbaracke leer wurde, entstand unter der Ägide des Vereins KURZ (Kulturraum Zurzach) ein Raum, in dem unterschiedliche Vereine, aber eben auch Gruppierungen von Jugendlichen Feste feiern, Anlässe organisieren und gemütliche Höcks abhalten konnte.

 

Und schon damals gab es Wellen: 

Zeiten, in denen eine Gruppe von engagierten Jungen aktiv war … die dann, durch Ausbildung, Beziehung etc. ihren Schwerpunkt verlagerten, worauf der Schwung auslief. Dann kam die Zeit des Jammerns (hier ist nix los, man muss nach Baden etc.), bis es einer Gruppe wieder zu bunt wurde, und sie begannen, selber etwas auf die Beine zu stellen. Namen wie  Verein Zwerchfell, Monster Family, Winterrock – oder in neuerer Zeit Huusgmacht und SAP gehören in dieses Umfeld.

 

Im Moment ist offenbar wieder ein Tal …
Und das möchte Stefan Haus ändern. Aber eben nicht alleine: Die Initiative muss von den Jugendlichen und deren Eltern ausgehen. 

 

Gesucht werden Junge und Eltern, die anpacken!

Wenn sich 3 bis 5 Jugendliche mit Elternteilen finden, die aktiv mit anpacken, organisiert Stefan Handwerkerkollegen (mit einigen hat er schon gesprochen), die bereit sind, mit den Jungen zusammen die alte Halfpipe zu sanieren oder zu ersetzen – und allenfalls weitere Elemente bauen zu helfen. Werkzeuge und fachliche Anleitung wurden gestellt – die Umsetzung müsste aber von den Jungen geleistet werden.

 

Die Koordination mit der Gemeinde (wegen Fragen zum Standort, Bewilligung, Budget, Unterhalt etc.) würden Stefan Haus und ich gemeinsam anpacken.

 

Jetzt ist der Ball bei euch!

Ob sich Severin meldet (E-Mail habe ich geschickt) oder andere Jugendliche, ist Stefan Haus egal. Hauptsache, die jungen Menschen wollen konstruieren – und nicht nur konsumieren. Denn eines weiss er aus seiner eigenen Zeit als Skater:

 

Eine selbstgebaute Bahn ist cool – und der trägt man auch Sorge!

Also: Wer sich als Jugendlicher oder als Elternteil angesprochen fühlt, kann sich direkt bei Stefan Haus melden – oder bei mir, via Button. Wir freuen uns auf eure Initiative!

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