Was darf Jugendarbeit kosten?

Unterschriftensammlung für Referendum gegen den Entscheid der reformierten Kirchenpflege, den Leistungsvertrag mit dem VJAZ zu kündigen
Referendum gegen die Kündigung der Leistunsvereinbarung mit dem VJAZ läuft bis 20. Juli 2016

Wer mich kennt oder meinen Blog verfolgt, weiss, wie sehr ich das Angebot für Freizeitgestaltung, Kulturelles und Kunterbuntes schätze, das gerade hier in Bad Zurzach geboten wird.

 

Allerdings wurde ich mehrfach darauf hingewiesen – und konnte es inzwischen auch selbst beobachten – dass dies gerade für Familien mit Kindern oder Teens nicht im gleichen Ausmass stimmt: Zwar engagieren sich diverse Sportverbände vorbildlich in der Jugendarbeit, aber das übrige Freizeitangebot ist eher Mau. Umso wichtiger ist deshalb die Arbeit des VJAZ – und ausgerechnet die soll jetzt erschwert werden?

Die reformierte Kirche muss sparen …

… das kann ich verstehen: Angesichts schwindender Mitgliederzahlen und gleichbleibender oder teilweise sogar wachsender Aufgaben muss man über die Bücher. Doch ist es wirklich zielführend, gerade bei den Jungen zu sparen? Bei der Generation, die den Nachwuchs sicherstellen soll?

 

Natürlich, die Kirche hat einen eigenen Bereich Jugendarbeit (wobei da, wie wir an der Versammlung gehört haben, zumindest im Bereich CEVI nur noch ein Minimalprogramm geboten werden kann, weil man keine LeiterInnen mehr findet) – doch reicht das aus?

… aber auf Kosten der Jugend?

Aus meiner eigenen Kindheit und von meinen drei Fast-Kindern (durch meinen Ex-Freund) weiss ich, dass im Teeny-Alter jede Form von Autorität abgelehnt wird – und dazu gehört, natürlich, oft auch die Kirche. In diesem Alter spielt die Peer Group eine grössere Rolle – und die findet sich auf der Strasse oder eben im Jugendhaus.

 

Das VJAZ leistet hier gute Arbeit, wie mir diverse Menschen betätigt haben:
Früher seien die Jungen oft am Bahnhof oder an anderen Orten rumgelungert, hätten Abfall hinterlassen etc. Ich selber habe mit den Zuständigen vor Ort gesprochen, und die sind durchaus offen für Feedback und Kritik. Sollten also an der Leistungsvereinbarung von 2008 Änderungen oder Ergänzungen angebracht werden, wäre das durchaus möglich.

 

Nur: Da müsste man schon miteinander sprechen …  Was vor der Abstimmung über die Kündigung der Leistungsvereinbarung nicht gemacht worden ist. 

 

Im Übrigen sehe ich durchaus gerade bei der Jugendarbeit Sparpotenzial – indem man bestehende Synergien nutzt, wie dies teilweise bereits bei «Fiire mit de Chlyne» stattfindet, das von der katholischen und reformierten Kirche gemeinsam durchgeführt wird. Sicher wäre eine derartige Zusammenarbeit auch bei den älteren Kindern / Jugendlichen denkbar – oder sogar noch stärker als bisher, für Veranstaltungen mit dem VJAZ.

Was wollen wir die Jungen lehren?

Meiner Meinung nach ist es Aufgabe von uns allen – also auch der Kirchgemeinde – den Jungen Vorbild zu sein, aufzuzeigen wie Probleme miteinander angepackt und gelöst werden. Es ist an uns allen, den Jungen zuzuhören, ihre Anliegen ernst zu nehmen, ihre Freiräume zu respektieren und ihnen, im Rahmen ihrer Möglichkeiten, Verantwortung zu übergeben.

 

Innerhalb des Jugendhauses wird das offenbar gelebt – aber im Umgang mit dem Thema Jugendarbeit vermisse ich da doch einiges … Und das macht mich wütend und traurig zugleich:

 

Es kann nicht sein, dass wir den Jungen signalisieren, ihr seid nur ein Kostenfaktor.

Dass wir Konflikte lösen, indem wir einseitig Vereinbarungen aufheben und erst dann Verhandlungen aufnehmen. 

 

Deshalb habe ich das Referendum ergriffen.

Symbolbild: Jugendarbeit aus vollem Herzen, mit allen vier Parteien. (C) Bigstockphoto
Für Jugendarbeit aus vollem Herzen: Nein zur einseitigen Kündigung des Leistungsvertrages mit dem VJAZ!

Wir beantragen, dass die reformierte Kirchgemeinde die Kündigung des Leistungsvertrages mit dem VJAZ aufhebt.

 

Eine allfällige Senkung – z.B. auf den gleichen Pro-Kopf-Betrag, wie ihn die Katholiken zahlen – ist auch innerhalb des bestehenden Abkommens möglich:

 

Dieses sieht ausdrücklich jährliche Anpassungen durc die Kirchgemeinden vor.e

Wir brauchen eure Unterschriften!

Bis am Samstag (10 Tage nach der Versammlung) brauchen wir 20 gültige Unterschriften, bis am 21. Juli 2016 (30 Tage nach der Versammlung) mindestens 150 (=10% der Stimmberechtigten)

 

Unterschriftsberechtigt sind Mitglieder der reformierten Kirchgemeinde Bad Zurzach aus den politischen Gemeinden Bad Zurzach, Böbikon, Mellikon, Rekingen, Rietheim, Rümikon, Wislikofen, die konfirmiert und über 16 sind.

 

 

Download
Unterschriftenbogen und Referendumstext zum Herunterladen, Ausdrucken und unterschreiben
Bitte ausgefüllte Bögen bis spätestens 20. Juli 2016 einschicken an Lovey Wymann, Hauptstrasse 18A, 5330 Bad Zurzach
Referendum VJAZ.pdf
Adobe Acrobat Dokument 182.2 KB

Erste Unterschriften bis Freitagmittag, 1. Juli, bei mir abgeben!

Bitte bringt mir eure Bögen, auch wenn nur eine Unterschrift drauf ist, spätestens am Freitagmorgen vorbei. Das Sekretariat der Kirchgemeinde ist nur bis 15 Uhr besetzt, ich muss den Referendumsantrag vorher abgeben können.

 

Ihr könnt jederzeit neue Unterschriftenbögen ausdrucken. 

 

Ihr wisst nicht, wer reformiert ist?

Geht mir auch so … Leider habe ich die Mitgliederliste noch nicht erhalten. Diese sollte aber am Freitagmorgen zur Verfügung stehen. Wer Informationen zu seinem Dorf bzw. seiner Region haben möchte, melde sich bitte bei mir, entweder per Mail oder telefonisch, unter 044 853 01 20.

 

Danke für eure Hilfe!

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